Informix 15.0 erschien im November 2024. Es ist das erste Major Release seit gut 5 Jahren.
Es wurden umfangreiche Änderungen in den internen Strukturen des Informix Datenbankservers vorgenommen. Aus diesem Grund wurden letztendlich nicht alle erwarteten Features realisiert. Dennoch sind eine ganze Menge übrig geblieben. Mit all den durchgeführten Änderungen hat IBM eine gute Grundlage für die künftige Weiterentwicklung des Informix Datenbankservers gelegt.
Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten neuen Features:
- Java: die Serverkomponenten beinhaltet keine JRE Umgebung mehr. Dazu wird für die Installation von Informix Java 11 oder höher benötigt.
- Die internen Limits des Datenbankservers wurden umfänglich geändert, d. h. diese wurden so weit angehoben, dass sich kein Informix-Benutzer mehr für die Dauer seiner Karriere diesbezüglich Gedanken machen muss. Hier ein paar Beispiele:
- Tabellenfragment/Partition: max. 140 Trillion Seiten
- Chunk Size: max. 8 Exabytes
- Zeilen pro Seite: max. 29122 auf 256KB Seiten
- Page Size: jetzt 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, 256 KBytes
- Zeilen pro Fragment/Partition: max. 9,2 Quintillion
- External Smart Blobs: diese können nun in einem externen Filesystem gespeichert werden. Dies kann sich deutlich positiv auf die Performance von Backups auswirken. Für das Speichern der Metadaten ist ein traditioneller Smart Blobspace nowendig.
- Invisible Indexes: ein unverändert unterstützter Index (INSERTs, UPDATEs, DELETEs) kann als „unsichtbar“ gekennzeichnet werden, um nicht bei Abfragen genutzt zu werden. So ist es möglich, die Performance eines Systems OHNE den gekennzeichneten Index zu testen. Bei unbefriedigenden Ergebnissen kann der Index wieder „sichtbar“ gemacht werden.
- Erzeugen eines Query-Plans während einer laufenden Abfrage. Dies ist wichtig bei der Analyse & Lösung von Performanceproblemen. Warum?
- Eine Abfrage und die Parameter (prepared query) zu isolieren, diese in einem Tool laufen zu lassen und den Query-Plan zu erstellen ist schwierig
- Eine Prepared Query könnte aufgrund der Unterschiede bei den Werten zu einem abweichenden Query-Plan führen
- Eine lang laufende Abfrage könnte aufgrund möglicher Unterschiede bei zwischenzeitlich veränderten Rahmenbedingungen (z. B. Update Statistics) ebenfalls zu einem verfälschten Query-Plan und somit zu einem falschen Analyseergebnis führen.
- Improved audit records analysis: hier erscheint nun die Session ID (SID) in den Audit Logs. Zuvor war eine Zuordnung der Aktion im Log nicht möglich.
- Informix HQ 3.0:
- Automatischer Lockout nach 5 fehlerhaften Zugangsversuchen
- Unterstützung für "LARGE TABLES".
- Droping von Constraints direkt aus dem User Interface
- Simultaner Refresh von mehreren Servern
- CDC API Unterstützung auf Secondary Servern.